Kinder sprechen von Geburt an mit ihrem ganzen Körper. Wenn sie schreien, machen sie sich häufig ganz steif oder wälzen sie sich hin und her. Wenn sie die Mama sehen, lächeln sie über das ganze Gesicht, strecken sie ihre Ärmchen aus und zeigen deutlich, dass sie auf den Arm genommen werden wollen.
Innerhalb der normalen Sprachentwicklung geht der Gebrauch von Gesten dem Gebrauch der gesprochenen Sprache voraus und spielt bei allen Kindern eine wichtige Rolle für die Kommunikation.
Die Benutzung von Gesten ist demnach eine normale entwicklungstypische Kommunikationsform – verbale Sprache und Gestik sind in sehr vielen Situationen untrennbar (häufig unbewusst) miteinander verbunden.
Aufbauend auf der natürlichen Gestik der Kinder fördert der bewusste Einsatz von konkret gelernten Gebärden die Ausdrucksfähigkeit des Kindes. Wenn ein Kind ermuntert wird, bestimmte Gebärden als Repräsentationen für Gegenstände oder Ereignisse zu verwenden, dann hilft ihm dies beim Lernen und Strukturieren seiner Welt. Mit Hilfe von Gebärden haben sie die Chance, auch solche Dinge auszudrücken, deren Worte sie noch nicht (auf deutsch) kennen oder die für sie zur Zeit noch zu schwer auszusprechen sind.
Kinder ab einem Alter von ca. 9 Monaten sind in der Lage, einfache Wörter zu verstehen und durch Gesten oder Gebärden darzustellen. Da die Koordination von Händen für kleine Kinder wesentlich einfacher ist als die kompetente Nutzung der Artikulations- und Sprechwerkzeuge, erlangen sie beim Einsatz von Gesten deutlich schnellere Fortschritte als beim Nutzen der verbalen Sprache.
Im Seminar erfahren Sie mehr über die Bedeutung von Gesten und Gebärden für den kindlichen Spracherwerb und erlernen erste Gebärden. Darüber hinaus werden Möglichkeiten vorgestellt, wie Sie die GUK erfolgreich in den Tagesablauf Ihrer Kita integrieren können.