Bei der Interkulturellen Erziehung stehen die Lebenswelten aller Kinder, ihrer Eltern und Familien im Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit. Jedes Kind soll die Chance haben, sich sowohl in den Räumen der Einrichtung und in den verwendeten Materialien, als auch in den verschiedenen Angeboten wiederfinden zu können. Es muss die Achtung und Wertschätzung seiner Sprache und seiner Kultur im Kindergarten erfahren können, um so in der Lage zu sein, eine positive Identität aufzubauen. Interkulturelle Pädagogik vermittelt allen Kindern das Gefühl: „Du bist angenommen – So wie du bist! Du hast ein Recht auf unseren Respekt vor deiner Kultur!“
Alle Kinder können und müssen auf ein Leben in einer multikulturellen, multiethnischen Gesellschaft vorbereitet werden. Dabei sollten Erzieher/innen und Elementarpädagog/innen beachten, dass Kinder bereits in frühen Jahren ein feines Gespür für Ungerechtigkeiten, für die Haltungen und Vorlieben der erwachsenen Bezugspersonen um sie herum entwickeln. Sie nehmen bereits in frühester Kindheit Stimmungen auf, speichern Wahrgenommenes ab und versuchen, alle neuen Informationen an bereits vorhandenes Wissen anzuknüpfen. Sie konstruieren sich so ihre „Welt“ und bereiten ihr Gehirn für weitere Anknüpfungen vor. Alle nachfolgenden Informationen werden durch sie wieder so „passend“ gemacht, dass sie an bereits bestehende Anknüpfpunkte angekoppelt werden können.
Ziel der interkulturellen Erziehung muss sein, dass sich alle Kinder und ihre Eltern empfangen und angenommen fühlen können. Und genau da müssen Erzieher/innen und Elementarpädagog/innen ansetzen, denn sie können durch bewusstes oder unbewusstes Hinzufügen und Weglassen bestimmter (inter-) kultureller Elemente das Kindergartenleben und seine Vielfältigkeit im weiten Teilen mit- und selbst bestimmen.
Im Seminar erwerben Sie die Fähigkeit, hinter die eigene kulturelle Brille zu schauen und so verschiedene kulturell und religiös geprägte Lebenswelten zu entdecken, offen zu sein und die Perspektive zu wechseln und so mit Wertschätzung und Respekt auf andere Erziehungsstile und Erziehungsziele zu schauen.
Inhalte des Seminars Interkulturelle Erziehung
- Interkulturelle Erziehung als Grundprinzip der eigenen Arbeit
- Vorurteile und Stereotypisierungen
- Grundzüge einer vorurteilsbewussten Erziehung
- Sensibilisierung für kulturelle Erwartungs-, Denk- und Handlungsmuster
- Kritische Reflexion der eigenen Erwartungs-, Denk- und Handlungsmuster
- Umgang mit unterschiedlichen kulturell oder religiös bedingten Verhaltensnormen
- Aneignung von Wissen über kulturelle und religiöse Unterschiede
- Vorbereitung auf mehrsprachige interkulturell und interreligiöse Kindergruppen
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